Start Forschung Fachbereiche Die Haager Faher 1435-1567
Die Haager Faher 1435-1567

 

Die Grafschaft Haag war ein kleines eigenständiges Reichsland, unabhängig von Bayen und jedem anderen Land. Der Haager Graf hatte nur den römisch-deutschen Kaiser über sich. Diese Freiheit zu verteidigen aber war Sache der Haager selbst. Deshalb baute man das Haager Fähnlein auf, eine Schutztruppe für die Haager Freiheit, die sich aus rund 600 Wehrbauern zusammensetzte.

Dies reichte jedoch nicht aus. Denn die Widersacher der Freien Grafschaft bedienten sich oft unlauterer Mittel. Die Haager konterten. Seit etwa 1400 bildete man „Faher“ aus. Diese Nahkämpfer und Freischärler agierten als Einzelkämpfer oder in Gruppen bei schwierigen Sonderkommandos. Zum Beispiel bei Geiselbefreiungen, beim Schutz Haager Kunstschätze oder bei der Bekämpfung von Verbrecherbanden. Die Faher rekrutierten sich vornehmlich aus Dolchkämpfern, Scharfschützen, Raufbolden und Hasardeuren. Ihre Vorgehensweise bewegte sich meist am Rande der Legalität. Für die Haager Bevölkerung gehörten die Faher zur Elite der Gesellschaft, während Ausländer sie schlichtweg als Terroristen bezeichneten.

Der gesamte Komplex der Faher wurde nun von Rudolf Münch untersucht und dokumentiert, mit vielen Fallbeispielen niedergeschrieben. Jahrhundertelang lagen diese Geschichten in geheimen Archiven. Heute sind sie veröffentlicht im Mühlrad Mühldorf Band 50 (2008). 14 Seiten, 9 Bilder meist farbig, Quellenangaben mit Fußnoten, 8,00 Euro.

Haager Faher im Einsatz

Zwei Haager Faher im Einsatz an der Haagischen Grenze um 1550 (Copyright by Rudolf Münch © 2010)

 

Nota bene:

Das „Mühlrad“ kann bestellt werden im Rathaus der Stadt Mühldorf, Archivar Edwin Hamberger Tel. 08631-612 225. Ein Band (176 Seiten) kostet 8,00 Euro (jeder Band kostet so viel).

 

 

 

Ähnliche Beiträge: